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Warum das Symbol der Jakobsmuschel

Die Jakobsmuschel (auch Pilgermuschel genannt) steht symbolhaft für den Leitsatz: „Der Weg ist das Ziel“.

Meistens geht es beim Pilgern um die Reise an einen heiligen Ort. Während dieser Reise gelingt es im Idealfall, durch die Rückbesinnung auf das Einfache und Wesentliche, bleibende Erkenntnisse für sich und das Leben zu gewinnen. So kann diese oft von Hindernissen geprägte Reise letztendlich zu innerem Seelenheil und tiefer Dankbarkeit führen.

Für mich persönlich steht die Pilgermuschel auch für die Suche nach dem Sinn des Lebens.

In ihrer perfekten Symmetrie stellt sie ein vortreffliches Symbol dar, um uns und unser Leben in sich wider zu spiegeln.

Betrachtet man die Pilgermuschel an sich, so erkennt man zwei Hälften. Nur beide Hälften zusammen ergeben eine vollständige Muschel. Bestimmt sind Sie schon einmal am Strand spazieren gegangen. Daher wissen Sie vielleicht, dass man nur selten eine Muschel mit zwei intakten und noch verbundenen Hälften findet. Oft werden die beiden vom Sturm auseinandergerissen. Ein Teil kann dabei in der Tiefe versinken, der andere kann für jedermann sichtbar angespült werden. Es besteht immer die Gefahr, dass die Pilgermuschel durch eine starke Welle zerschellt oder ihre Hälften auseinandergerissen werden. Die Stelle, wo beide Hälften zusammenhängen, ist nicht unbegrenzt belastbar.

Genau hier sehe ich eine Parallele zum menschlichen Dasein: Wir werden geboren mit eben diesen beiden zusammengehörenden Hälften – unserem Verstand und unserem Herzen. Im Laufe unseres Lebens verlieren manche unter uns – wodurch auch immer – eine dieser Hälften und leben dann ein Leben in der permanenten Sehnsucht, sich wieder vollständig fühlen zu wollen.

Meistens ist es der Zugang zu unseren Gefühlen,
den wir verlieren

Die unendliche Weite des Meeres, in der die Pilgermuschel zu Hause ist, symbolisiert für mich die Tiefe des Verborgenen – das Unbewusste – in uns. Das Wasser steht dabei für unsere Gefühlswelt.

So wie der Mond das Meer mit Ebbe und Flut beeinflusst, so werden auch unsere Gefühle oft von äußeren Faktoren bestimmt und unterliegen dadurch gewissen Schwankungen.

Diese in uns liegende Tiefe, mit all ihren Schichten, ist alleine mit dem Verstand nicht zu erfassen.

Da wo unser Verstand an seine Grenzen stößt, fängt die Intelligenz unseres Herzens an.